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Elmar Traks

Elmar Traks

Amrum, Anne – SoKo Nord: Blut auf Föhr (2025)

Nordseekrimi

 

Irma Buttig ist verzweifelt: Ihr Ehemann Torsten schikaniert und misshandelt sie aufs Übelste, sogar mit einem Messer hat er sie schon bedroht. Ganz besonders schlimm ist es, wenn er betrunken nach Hause kommt. Sie nimmt die Hilfe einer Online-Therapeutin in Anspruch, die ihr dringend rät, sich von ihrem Mann zu trennen und ihn anzuzeigen. Doch zu diesen Schritten kann Irma sich nicht entschließen, zumal Torsten sie damit erpresst, sie dann zu finden und umzubringen.

Eines Nachts erhält die junge Föhrer Polizistin Mia Arfsten einen Anruf von Torsten Buttig, der erstaunlich emotionslos erklärt, dass seine Frau tot sei. Zusammen mit einem Kollegen, der noch unerfahrener als sie selbst ist, fährt sie zu der angegebenen Adresse, wo sie von dem stockbetrunkenen Torsten Buttig und dessen Eltern empfangen und informiert werden, dass die Leiche im Schlafzimmer liege.

 

Dort strömt den beiden Polizisten ein bestialischer Gestank nach Blut und Urin entgegen, und der Körper der Toten weist zahlreiche Stichwunden auf. Das unerfahrene Duo ist überfordert und verständigt Polizeihauptkommissar Melf Braren, den Leiter der Polizei auf Föhr.

 

Der wiederum setzt die SoKo Nord in Flensburg über den Fall in Kenntnis, obwohl der festgenommene Torsten Buttig bereits den Mord an seiner Frau gestanden hat. Zur gerichtsverwertbaren Spuren- und Beweismittelsicherung fährt das Team um Kriminalhauptkommissarin Hilla Ahrend mit der nächsten Fähre nach Föhr.

 

Bei der akribischen Untersuchung des Tatortes kommt Kriminologin Ebba Blum zu der Erkenntnis, dass die Tat die Handschrift eines Serienkillers trägt – was gegen Torsten Buttig spricht, der sie im Übrigen jetzt sowieso leugnet.

 

Aber wer hatte ein Motiv, Irma Buttig auf so brutale Weise zu ermorden?

 

Resümee: Die Handlung dieses 5. Falles der SoKo Nord hat mich überhaupt nicht überzeugt:

„Dank“ des vorangestellten Therapie-Chats von Irma Buttig mit ihrer Thera-peutin ist dem nicht ganz unbedarften Leser von Anfang an klar, wer ihr Mör-der ist. Die Fragen sind lediglich noch, ob er tatsächlich ein Serienkiller ist und wo konkret sein Motiv liegt. Doch auch Letzteres wird bald klar.

Schade, ohne den einleitenden Chat wäre dies mit Sicherheit eine um einiges spannendere Krimi-Handlung gewesen.

 

Und wenn Kriminologin Ebba Blum überzeugend ihren Verdacht äußerst, dass ein Serienkiller am Werk gewesen ist, warum durchsuchen die Kommissare dann nicht gleich die Datenbanken nach ähnlich gelagerten Fällen?

Stattdessen liest man von dem Kompetenzgerangel der Föhrer Kollegen mit denen der SoKo Nord, den zum Teil langen Telefonaten von Hilla Arendt mit ihrem Ex Fred, erfährt, dass Ebba jetzt einen verständnisvollen Freund hat usw. Alles ganz nettes Drumherum, bringt aber ermittlungstechnisch keinen Fortschritt, sondern füllt nur die Seiten.

 

Besonders bedenklich ist es, wenn falsche Erste Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden:

Wegen des Verdachts auf Herzinfarkt wird eine Person – sie leidet plötzlich unter Atemnot, ist aber bei Bewusstsein - auf Anweisung Ebbas in die stabile Seitenlage gebracht. Die ist aber nur dann angezeigt, wenn die Person be-wusstlos ist, aber noch normal atmet. Ansonsten ist die Hochlagerung des Oberkörpers zur Entlastung des Herzens die angesagte Sofortmaßnahme.

 

Auch andere Unstimmigkeiten gibt es in der Handlung. Zum Beispiel wird den Ermittlern die Tür von einer Frau in einer engen kurzen Hose geöffnet. Nach-dem sie die Besucher zu einer Sitzgarnitur geführt hat, schlägt sie auf der Couch die Füße unter ihren kurzen Rock.

 

Fazit: Von den fast 30 Anne Amrum-Büchern, die ich bislang gelesen habe,

ist dies erst das 2., das mir gar keinen Spaß gemacht hat –

trotz der Enttäuschung diesmal dennoch eine gute Bilanz.

 

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