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Elmar Traks

Elmar Traks

Slater, K. L. - Die Lügnerin (2024)

Psychothriller

 

Seit Bens Ehefrau Louise vor ca. 2 Jahren gestorben, ist, kümmert sich seine Mutter Judi liebevoll um ihn und seine beiden Söhne Josh (5) und Noah ((8). Es macht sie glücklich, sie

zu unterstützen, wo es nur geht. Sogar ihre Arbeitsstunden in einer Arztpraxis hat sie der Familie zuliebe reduziert, und ihr Ehemann Henry konnte vorzeitig in den Ruhestand gehen.

Daher trifft es sie hart, als Ben seinen Eltern erzählt, dass mit Amber eine neue Frau in sein Leben getreten ist. Von Anfang an hat Judi Vorbehalte gegen die attraktive junge Frau, die ihrer Meinung nach der verstorbenen Schwiegertochter nicht im mindesten das Wasser reichen kann und als Stiefmutter für ihre Enkel total ungeeignet ist.

 

Je enger die Beziehung von Ben und Amber wird, desto mehr ist seine Mutter davon überzeugt, dass mit seiner Freundin etwas nicht stimmt, dass sie keine lauteren Absichten hegt. Ihr Sohn kann das nicht verstehen, denn Amber küm-mert sich nicht nur liebevoll um den Haushalt, sondern auch um ihn und die Kinder. Doch Judi ist sich sicher, dass sie ausgebootet, von Ben, Josh und Noah ferngehalten werden soll.

 

Als sich das Paar sogar verlobt, bricht Judis Welt endgültig zusammen und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen … mit schockierenden Erkennt-nissen.

 

Resümee: Dies ist ein wahrer Pageturner, der die Bezeichnung „Psycho-thriller“ voll und ganz verdient. Nicht nur Spannung und Dramatik, sondern auch die Cliffhanger am Ende der Kapitel sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

 

Von Anfang an weiß der Leser, dass es nicht Zuneigung, geschweige denn Liebe ist, die Amber eine Beziehung mit Ben eingehen lässt. Aber was ist dann ihre Motivation?

Und durch den Prolog, der das Ende vorwegnimmt, weiß man ebenfalls, dass am Ende eine Frau sterben wird. Doch wer wird es sein?

Trotz der schockierenden Erkenntnisse, die Judi durch ihre Nachforschungen über Amber gewinnt, bleiben beide Fragen bis zum Showdown offen.

 

Die Handlung wird überwiegend aus Sicht von Judi in der Ich-Form und aus Ambers Perspektive in der Er-Form erzählt, was die Rivalität der beiden Frauen in Bezug auf Ben und seine Söhne deutlich veranschaulicht.

Im Sinne einer Eskalationsspirale spitzt sich die Situation immer weiter zu, sodass völlig unklar ist, wer letztlich „gewinnt“ und ob es nicht in jedem Fall ein Pyrrhussieg sein wird.

 

Als eine 3. Frau im Verlauf des Geschehens als Protagonisten hinzukommt, derer Judi sich annimmt, habe ich mich gefragt, ob sie in irgendeiner Verbin-dung zu dem Konflikt zwischen Judi und Amber steht oder einzig Judis große Hilfsbereitschaft und das Vermissen ihrer Familie unterstreichen soll. Auch dies bleibt bis zum Ende unklar.

 

Auch was die angeblichen Angelausflüge von Judis Mann Henry angeht, bleibt der Leser genau wie Judi im Unklaren – Vermutungen drängen sich jedoch für beide Seiten auf.

 

Erst auf den letzten Seiten fallen alle Puzzle-Teile auf ihren Platz und ergeben ein ebenso schlüssiges wie schauriges Ganzes.

 

Fazit: nichts für schwache Nerven!

 

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