Psychothriller
Marco und Ines Winkler sind stolze Besitzer eines Hauses
in der Neubausiedlung „Auf Mons“, die auf einem von Wald umgebenen Hügel im Spessart liegt. Als sie am Umzugstag zusammen mit ihrer 4-jährigen Tochter Emilia und Labradoodle James dort ankommen, ist für sie ein Traum wahr geworden, sie könnten nicht glücklicher sein und freuen sich auf ihr neues Leben.
Noch draußen werden sie von Johanna, die mit ihrem Mann seit 4 Monaten
2 Häuser weiter wohnt, herzlich willkommen geheißen. Sie ist besonders von der kleinen Emilia total verzückt und bietet an, gerne auf sie aufzupassen, wenn Ines und Marco mal etwas vorhaben sollten. Es könnte nicht besser laufen.
Doch in der ersten Nacht in ihrem neuen Heim wacht Marco plötzlich von einem Geräusch auf, das er nicht zuordnen kann, und James fängt an, ge-fährlich zu knurren und die Lefzen hochzuziehen. Als sein Herrchen Licht machen und nach dem Rechten sehen will, ist der Strom ausgefallen. Doch
er kann den Defekt beheben.
In der kommenden Nacht wird er von Ines geweckt: Sie ist felsenfest davon überzeugt, dass jemand vor ihrem Bett gestanden hat. Und das Licht funktio-niert erneut nicht.
Eigenartigerweise deutet aber wie schon in der Nacht zuvor nichts auf einen Einbrecher hin.
Als Ines in der Dunkelheit im unbewohnten Nachbarhaus kurz einen Schatten sieht, beruhigt sie sich zunächst, dass sie sich das vielleicht nur eingeredet hat. Doch als ihr Mann auf seiner Gassirunde mit James dort eine Leiche ent-deckt, die kopfüber an einem Seil hängt, bekommen die Beobachtungen ein ganz anderes Gewicht.
Unter den Bewohnern der Siedlung macht sich Panik breit. Geht ein Killer um, sucht er bereits sein nächste Opfer? Warum musste die Frau sterben?
Resümee: Ich mag die Romane von Arno Strobel sehr, finde diesen aber aus-gesprochen enttäuschend:
. Viele Variationen der gleichen Situationen, unzählige und zum Teil wörtliche Wiederholungen von Gedankengängen und Gesprächsinhalten … das nervt irgendwann.
. Welche Bewohner der Siedlung sind ein Paar und wohnen zusammen? Irgendwann blickte ich bei den vielen Personen nicht mehr durch und habe mir eine Liste angelegt – dann ging's. Wäre vielleicht eine Idee gewesen,
dass der Autor ein Personenregister vorangestellt hätte.
. Gleiches gilt für einen Straßenplan. Toll, wenn er uns z.B. auf die Gass-irunden – und auch auf die Neighborwatch-Touren - mitnimmt und erklärt, wann rechts / links in welche Straße eingebogen wird – wobei diese nach Figuren aus anderen Strobel-Romanen benannt sind. Es hat aber keinen Mehrwert, denn auch nach dem x-ten Spaziergang hat man keinen Lage-
plan im Kopf und kann sich die Siedlung kaum vorstellen.
Labradoodle James ist übrigens dem Hund von Arno Strobel und seiner
Frau nachempfunden.
Sprich: Es wird viel gedacht, geredet, herumgegangen, beschrieben. Aber
so richtige Action findet – vor allem auch von Seiten der Polizei – kaum statt. Kein Wunder, dass Spannung gar nicht erst aufkommt.
. Arno Strobel hat sinngemäß einmal gesagt, dass er gar nicht mehr mit Ge-nuss einen Krimi lesen könne, da er als Autor die Techniken kenne und von Anfang an wisse, was als Nächstes passiere und wer der Täter sei. Ähnlich ging es mir hier: Ich konnte treffsicher sagen, wer als Mörder und „nächtlicher Gast“ (nicht) in Frage kommt – viel zu intensiv ist der Fokus erst auf einen, dann noch auf einen anderen Protagonisten gelegt, wobei umgekehrt ein anderer viel zu freundschaftlich rüberkommt. Und auch wie die Person ins Haus gelangt, müsste bald jedem Leser klar sein. Alles ist also recht vorher-sehbar ohne große Überraschungen, kurz: langweilig.
Fazit: ein enttäuschendes Werk eines von mir bisher sehr geschätzten Autors
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