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Elmar Traks

Elmar Traks

Ein Schreck zur Geisterstunde

 

Eine Nacht Ende September gegen 24 Uhr:

 

Seit ca. 1 Stunde wälze ich mich schlaflos im Bett hin und her – es passiert gelegentlich, dass ich mich todmüde hinlege, aber kaum, dass ich in der Waagerechten bin, Polka tanzen könnte.

Endlich dämmere ich weg, schrecke aber sofort wieder hoch:

Im direkt angrenzenden Olivenhain - nur eine ca. 4 m breite Terrasse trennt ihn vom Zimmer - raschelt es, als würde eine Kavallerie durchpirschen und immer näher kommen.

Werden wir jetzt das Opfer von Einbrechern, wie kürzlich schon ein paar Nachbarn? Meine Gedanken überschlagen sich.

Mit klopfendem Herzen auf der Bettkante sitzend, höre ich gefühlt direkt neben mir dann aber abenteuerliches Grunzen. Wildschweine????? Füchse, Hunde, Katzen, auch mal ein Luchs oder Waschbär – ok, aber Wildschweine?

Obwohl: Ausgeschlossen ist es nicht. Erst neulich schlenderte eine Rotte

am helllichten Tag in aller Seelenruhe mitten durch Marbella und spazierte

in ein Kaufhaus. Und am Strand eines Küstenortes haben sie die Taschen

von Badegästen nach Essbarem durchwühlt.

 

Ich, Adrenalin geflutet, springe nun auf, reiße die Tür zum Wohnzimmer auf,

in dem mein Mann vor dem Fernseher sitzt, und mich erschrocken anguckt.

Ich: „Elmar, vor meinem Fenster grunzt es abenteuerlich! Ich glaube, da sind Wildschweine!“

 

Dieser Blick! Unbezahlbar! Eine Mischung aus: Hat sie geträumt? - Hat sie das Glas Rotwein vorm Zubettgehen nicht vertragen? - Stimmt es vielleicht?

 

Ich: „Nun komm' doch mal und hör selbst!“

 

Das tut er dann auch, bestätigt nach Sondieren der Lage in aller Seelenruhe: „Ja, das sind wohl Wildschweine!“

Also, so ein kleines bisschen aufgeregt könnte er in Anbetracht der direkten Bedrohungslage nun aber schon sein, denke ich.

Sehen kann man die Schwarzwildvertreter wegen der Dunkelheit und der Bäume nicht, aber es hört sich an, als würden mehrere direkt vor uns stehen – in lustvoller Vorfreude auf ein saftiges Mal grunzend und schmatzend.

 

Ich: „Und jetzt?? Wenn die auf die Terrasse kommen?!“

 

Elmar: „Brauchst keine Angst zu haben! Wir machen jetzt das Fenster und die Läden zu, dann hörst Du die nicht mehr!“

 

Aber ich WEIß doch, dass die da sind!

Einer spontanen Eingebung folgend, greife ich blitzschnell an Elmar vorbei zum Taschenalarm, der neben meinem Bett liegt – extra laut mit extra grellem Licht!

 

Oha, nun ist es aber Elmars Kreislauf, der kurz vorm Kapitulieren ist!

 

Aber immerhin: Die Schweine ergreifen die Flucht!

 

Draußen ist es ruhig, Fenster und Läden zu, Elmar beruhigt mich noch einmal … und ich schlafe dann irgendwann doch noch ein.

 

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