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Elmar Traks

Elmar Traks

Franke, Christiane - Mord zwischen Ebbe und Flut (2014)

Der ledige Mittfünfziger Andreas Schmidt wird in der Küche seiner Wohnung erschossen, der Täter flüchtet, die Tatwaffe

ist nicht auffindbar.

Wie die Kommissarinnen Oda Wagner und Christine Cordes

bald herausfinden, führte das Opfer ein absolut unauffälliges Leben:

Seine Arbeit in der Jever-Brauerei gab keinen Grund zur Beanstandung.

Und auch wenn er keine privaten Kontakte zu seinen Kollegen pflegte und sich generell eher wortkarg gab, war er offenbar allen sympathisch.

Überhaupt schien der Verstorbene ein Einzelgänger zu sein:

In seiner Freizeit besuchte er regelmäßig die an Alzheimer erkrankte Mutter im Pflegeheim oder ging in seiner spartanisch eingerichteten Wohnung sei-nem einzigen Hobby nach – dem Lesen. Gelegentlich half er auch in der im Erdgeschoss seines Wohnhauses gelegenen Taxi-Zentrale aus, wo im Schichtdienst Tobias Kuhn und Sören Egermann arbeiten, zwei Freigänger der Wilhelmshavener JVA. Mit ihnen schien er sich ebenfalls gut zu ver-stehen.


Wer also hatte ein Motiv, Andreas Schmidt zu töten? Alle Indizien deuten darauf hin, dass er seinen Mörder selbst in die Wohnung gelassen, wahr-scheinlich sogar mit ihm gegessen hatte. Oda Wagner und Christine Cordes stehen vor einem Rätsel. Zwar tauchen im Rahmen der Ermittlungen ein

paar Ungereimtheiten und Verdachtsmomente auf, jedoch liefern diese nach gründlicher Überprüfung keine stichhaltigen Ansatzpunkte für ein Gewalt-verbrechen.

Und als ob der Mordfall ihr nicht schon genug Kopfzerbrechen bereiten

würde, findet Oda Wagner auch noch, dass sich Kollegin Christine äußerst merkwürdig verhält.


Erst ein Zufallsfund bringt die Kommissarinnen der Lösung des Falles ein Stück näher, aber da ereignet sich ein schrecklicher Unfall …


Resümee: Dies ist bereits der 6. Fall der beiden so unterschiedlichen Kom-missarinnen Oda Wagner und Christine Cordes, die aber mittlerweile prima miteinander auskommen – im Prinzip. Denn die private Beziehung Christines zu dem verheirateten Staatsanwalt Carsten Steegmann ist nach wie vor nicht geklärt - er kann sich einfach nicht entschließen, sich eindeutig zu ihr zu be-kennen. Das belastet die junge Frau immer stärker und bleibt nicht ohne Aus-wirkungen auf ihre Arbeit.


Es gibt einen kontinuierlichen Spannungsanstieg, sowohl in Bezug auf die Ermittlungen im Mordfall als auch bezüglich der Entwicklungen in Christines und Carstens Privatleben. Beide Handlungsstränge stehen sich in puncto Dramatik in nichts nach und sind als durchaus gleichwertig zu betrachten. Mehr noch: Sie sind zum Teil sogar miteinander verwoben und der Leser fiebert hier wie dort mit.

Und wenn man auch nach und nach Motiv und Identität des Täters im Mord-fall Andreas Schmidt sowie den Fortgang der Ereignisse um Christine und Carsten ahnt, so tut dies der Spannung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Das menschliche Verhalten ist unberechenbar und sorgt für immer neue Überraschungen.


Es ist bemerkenswert, wie Christiane Franke es immer wieder schafft, den Leser mit den Fällen um Oda Wagner und Christine Cordes zu fesseln, so-dass es nie langweilig wird. Das liegt sicher auch daran, dass sie ihre Figu-ren so authentisch lebendig werden lässt, dass man das Gefühl hat, es mit real existierenden Personen zu tun zu haben, an deren Privat- und Berufs-leben man interessiert ist – zumal in beiden Bereichen ständig etwas passiert und sie sich permanent weiterentwickeln.

Und so bin ich jetzt schon sehr gespannt auf „Folge“ 7.


Übrigens kann ich ohne jegliche Verständnis-Einbußen das Buch auch

Neu-Interessierten empfehlen.


Wer mehr von Christiane Franke lesen möchte, dem seien die Rezensionen der folgenden Bücher ans Herz gelegt:

· Mord im Nebel (2013) – Rezension vom 14. Juli 2014

· Mord ist aller Laster Ende (2012) – Rezension vom 12. August 2012

· Mord unter Segeln (2012) – Rezension vom 4. Juli 2012


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