Geschke, Linus – Finsterthal (2020)

Von ihren Vätern, die durch krumme Geschäfte ein Vermögen angehäuft haben, erpresst er jedes Mal ein Lösegeld in Millionenhöhe … und tötet Lena und Alice trotzdem; mit Inka hat er etwas anderes vor.

Sein russischer Bekannter Dimitri und Geschäftspartner der Väter bittet den kriminell gewordenen Ex-Polizisten Alexander Born, sich der Fälle anzunehmen.

Widerwillig sagt dieser schließlich zu, stellt jedoch bald fest, dass es sich keineswegs um übliche Entführungsfälle handelt. Zusammen mit seiner ehemaligen Kollegin Carla Diaz nimmt er bald die Spur des „Dunklen“ auf

und sticht in ein wahres Wespennest.

Resümee: Die spannende und actionreiche Handlung dreht sich um die großen Themen Loyalität vs. Täuschung und Verrat.

Entspricht das, was wir als Wahrheit annehmen, wirklich der Realität oder ist sie nur vordergründiger Schein? Verbirgt sich nicht oft hinter dem, was wir als real erachten, etwas ganz anderes? Der Autor nennt es: die Wahrheit hinter der Wahrheit.

Durchgängig präsent ist auch die Frage, ob Gesetz und Moral immer konform gehen. Die Antwort, die der Thriller gibt, ist eindeutig nein. Aber soll man im Zweifelsfall lieber moralisch oder gesetzeskonform handeln? Diese Frage lässt der Autor unbeantwortet, sodass der Leser selbst entscheiden kann, wie speziell für ihn „richtiges Handeln“ aussehen würde. Denkanstöße hierzu liefert die Handlung etliche.

Insgesamt hat mir dieser Band besser gefallen als sein Vorgänger („Tannenstein“ - Rezension vom 21. Jan. 2020):

• Alexander Born kommt sympathischer rüber; ich konnte sein Handeln

  absolut nachvollziehen und verstehen, dass er vor seinem Gewissen oft

  keine andere Wahl hatte.

• Insgesamt war der Inhalt weniger klischeehaft und

• zwar stellenweise immer noch ziemlich brutal, aber nicht mehr ganz so

  blutrünstig.

Aus dem ersten Teil bekannte Personen tauchen hier wieder auf, so z.B. Dimitri Saizew, Andrej Wolkow und Norah Bernsen.

Fazit: ein spannender, actionreicher Pageturner