_______________________

 

Webmaster u.v.a.m.

Elmar Traks

Elmar Traks

Eigene Erlebnisse ...

Schon dreimal haben Trickdiebe auch bei mir ihr Talent erprobt – glücklicherweise stets erfolglos:

Nachdem ich auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes die Einkäufe im Auto verstaut, meine Tasche vor den Beifahrer-sitz gestellt und gerade den Motor gestartet hatte, stoppte quer hinter mir in der Fahrspur ein PKW, sodass ich nicht ausparken konnte – mit der Front ragte er über das Heck meines Wagens heraus. Von seinem Sitz aus machte der Fahrer durch Rufen und Gestikulieren auf sich aufmerksam, doch auf Grund der Distanz konnte ich ihn nicht verstehen. Die Situation war mir aus verschiedenen Gründen suspekt, und eigentlich wollte ich nicht aussteigen, konnte jedoch auch nicht wegfahren, da er mich ja blockierte. Durch etliche Zeitungsberichte über Trickdiebstähle auf Parkplätzen gewarnt, fand ich es eigentlich zwar über-trieben, schloss aber dennoch mein Auto ab, bevor ich auf das andere zuging. Kaum stand ich am Heck meines Wagens, fragte mich der ausge-sprochen gut gekleidete und höfliche junge Mann, wo denn das Rat-haus sei. Ich erklärte es ihm, doch er hakte immer und immer wieder nach, stellte zum Teil unsinnige Fragen, ließ es einfach nicht zu, dass ich mich wieder zu meiner Fahrertür umdrehte; dabei vermittelte er einen gestresst-hilflosen Eindruck. Irgendwann reichte es mir – ich drehte mich entschlos-sen um, wollte gerade die Fahrertür unseres Geländewagens aufschließen … und sah durch die Beifahrerscheibe gerade noch einen Männerbauch und eine Hand, die den Griff der – glücklicherweise verschlossenen – Beifahrer-tür losließ. Im gleichen Moment rannte der Mann zu einem neben mir par-kenden Auto, in dem der Fahrer bei bereits laufendem Motor wartete, sprang hinein, und beide rasten davon. Der „hilflose“ Fragesteller war mittlerweile auch über alle Berge.

Ein paar Monate später eine ganz ähnliche Situation: Wieder wollte ich nach einem Großeinkauf losfahren – verriegele aber nach meinem ersten Erlebnis immer die Türen, bis ich den Parkplatz verlassen habe. Plötzlich klopfte ein älterer Herr an die Scheibe der Fahrertür und deutete besorgt auf den linken Hinterreifen. Diesmal weit davon entfernt auszusteigen, öffnete ich ein wenig das Fenster, fragte, was los sei und bekam als Antwort: „Problema!“ Ziemlich sicher, dass mit dem Reifen nichts war – das wäre mir beim Beladen des Kofferraums aufgefallen – antwortete ich bestimmt: „No, no problema!“ Er jedoch insistierte weiter, wich keinen Zentimeter, sodass ich mein Handy hochhielt und drohte, die Polizei anzurufen – ich weiß gar nicht, wohin der Kerl so rasch verschwunden war; er war plötzlich wie vom Erd-boden verschluckt. Und natürlich hatte ich kurz danach noch einmal gestoppt, um mich zu vergewissern, dass mit dem Reifen wirklich alles in Ordnung war.

Ein anderes Mal fuhr hinter mir auf der Autobahn ein Wagen der gehobenen Mittelklasse eine ganze Weile mit ebenfalls etwa 90 km/h und respektablem Sicherheitsabstand. Dann jedoch gab er plötzlich Gas, überholte und schnitt mich, um unmittelbar vor mir einzuscheren. Reflexartig bremste ich stark ab – glück-licherweise war kein Fahrzeug dicht hinter mir –  und als ich mit dem Fuß noch Pedalkontakt hatte, gingen auch bei meinem Vordermann

die Bremslichter an. Ich trat also nochmals heftig auf die Bremse, hupte (in Spanien ganz wichtig!) … und schon gab der Rowdy Gas und war weg. Während ich noch fluchte, kam von hinten ein Wagen herangerast, über-holte mich, blieb aber auf der linken Spur. Als er sich auf gleicher Höhe mit dem Verkehrsrowdy befand, kommunizierten beide Fahrer durch Gesten, winkten sich kurz zu und fuhren weiter. Wenig später konnte ich noch be-obachten, wie sie ihr Tempo drosselten und wieder die gleiche Formation einnahmen: Der „Bremser“ vorweg, der andere mit einigem Abstand hinterher.

Mit Sicherheit sollte hier ein Unfall provoziert werden (Grund: Ver-sicherungsbetrug?) und der Fahrer des zweiten Wagens als Zeuge

gegen mich fungieren.

 

... und Zuschriften von Lesern:

Von: Inge M.

 

Liebe Annette,

ich habe nachgedacht und folgendes fiel zu o.a. Thema ein.

.......

Freunde von uns fuhren von hier aus mit dem Auto nach Sevilla. Kurz vor Erreichen des Zieles stoppten sie an einer quirligen Kreuzung vor einer roten Ampel.

Zuerst war meine Freundin total überrascht, als die Beifahrertür von außen aufgerissen wurde, wunderte sich über den Kniefall eines jungen Mannes und dann kapierte sie:  Der hatte es auf ihre Handtasche abgesehen. Die

lag aber nicht im Fußraum sondern auf der Rückbank, zu ihren Füßen glück-licherweise nur eine Tüte mit Apfelsinenschalen. Der verhinderte Dieb  machte einen Rückzug, schwang sich auf den Beifahrersitz eines Mopeds, dessen Fahrer offensichtlich schon auf ihn wartete. Blitzschnell  war das Moped zwischen den Autoschlangen verschwunden. Wir achten jetzt - wenn wir es nicht mal wieder vergessen – darauf, dass die Beifahrertür verriegelt ist, wenn wir in verkehrsreicherer Gegend sind ...

... Bei einem Einkauf im Supermarkt hatte ich einen Artikel vergessen. Mein Mann war gerade an der Kasse vorbei mit unserem Einkaufswagen in Richtung Parkplatz. Der Laden war ziemlich leer, als ich noch schnell das fehlende Teil holen wollte. Plötzlich wuselten andere Kunden um mich herum. Eine ver-meintlich harmlose Großfamilie, bestehend aus zwei Männern, mehreren Frauen unterschiedlichsten Alters mit einem Klein-Kind, drängte mich immer wieder ab, als ich an die vergessenen Nudeln gelangen wollte. Es sah keineswegs nach Absicht aus, aber irgendwie ließen sie mich nicht dahin, wo ich hin wollte. Irgendwann wurde ich richtig ärgerlich und bahnte mir entschlossen meinen Weg. Nach dem Bezahlen der Ware drängten mich die beiden Männer wie unabsichtlich von beiden Seiten mitten im Ausgang. Da merkte ich es plötzlich, einer der beiden war an meiner Handtasche, die ich am Riemen über der Schulter trug. Ich war total wütend und habe empört losgeflucht. Im Nu war dann die Bande verschwunden. Mein Mann hatte von all dem gar nichts mitgekriegt. Ich denke, ich bin jetzt sensibler und miss-trauischer, wenn ich das Gefühl habe, da benehmen sich Leute merkwürdig. Aber garantiert ist das nicht, die nächste  Situation wieder ganz anders und es dauert einfach zu lange, bis die Alarmglocke im Kopf schrillt!

 

Vielleicht kannst Du das verwenden. LG. Inge

 

Von: Bruni S.

 

Hallo,

 

auch mir ist einmal meine Handtasche gestohlen worden.

Ich hatte bei Aldi eingekauft und war gerade dabei, die Lebens-mittel in den Kofferraum zu stellen. Meine Handtasche hatte ich ganz nach hinten durchgeschoben, sie stand an der Lehne der Rückbank, davor bereits eine Einkaufstüte.

Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme neben mir – es war eine Nachbarin, die auch bei Aldi einkaufen wollte. Wir unterhielten uns einen Augenblick,

ich hatte dabei den offenen Kofferraum ganz vergessen. Als wir uns verab-schiedet hatten und ich meine Einkäufe weiter verstauen wollte, fiel mir zuerst auf, dass die volle Tüte, die ich vor meine Handtasche gestellt hatte, umgekippt war. Und die Tasche dahinter fehlte!

Ich denke, dass jemand mich beobachtet hatte, wie ich die Handtasche in den Kofferraum gestellt hatte und dann die Gelegenheit genutzt hat, sie zu stehlen, als ich mich mit meiner Bekannten unterhielt und abgelenkt war.

 

Von: Meinhard M.

 

Hallo, Annette,

 

mit großem Interesse schaue ich immer wieder gerne in Ihre Homepage und möchte Ihnen und Ihrem Mann bei dieser Gelegenheit ein Kompliment für die Texte und Gestaltung aussprechen.

 

Jetzt habe ich gerade den Artikel zu den Trickdiebstählen gelesen und bin einerseits erschrocken über die Dreistigkeit der Banditen, andererseits aber auch ein wenig erleichtert, dass nicht nur ich ihr Opfer geworden bin. Man ärgert sich ja so furchtbar über sich selbst, wenn man auf sie hereingefallen ist, vor allem, wenn man vorher immer dachte, das könne einem nicht passieren.

 

Deswegen möchte ich mein Erlebnis zur Warnung anderer schildern:

 

Meine Frau und ich gingen eines Nachmittags an der Promenade in Torre del Mar spazieren. In der Urlaubszeit und bei dem schönen Wetter waren viele Spaziergänger unterwegs, und so dachten wir uns nichts dabei, als mich ein ca. 30-jähriger Mann, der uns entgegenkam, anrempelte. Das Ärgerliche war, dass ein großer Klecks von seinem Eis auf meiner rechten Schulter landete bzw. dort auf meiner Windjacke.

Es schien dem Mann furchtbar peinlich zu sein, er entschuldigte sich wort- und gestenreich auf Spanisch, holte sofort ein Taschentuch aus seiner Jacke und fing eifrig an, die bekleckste Stelle zu säubern. Meine Frau half ihm dabei, beruhigte den offenbar aufgeregten Mann, dass es doch nicht so schlimm sei, und bald war der gröbste Schaden beseitigt – zu Hause noch ein wenig Nacharbeit und man würde wahrscheinlich nichts mehr sehen.

Wir verabschiedeten uns freundlich, ja fast schon freundschaftlich, von-einander und jeder ging seiner Wege. Wir dachten noch, dass es aber nett war, wie der Mann sich gleich bemüht hatte, das Malheur zu beseitigen und wie unangenehm es ihm gewesen war. Erstaunlich auch, dass er gleich ein sauberes Stofftaschentuch dabeihatte.

Erst später, als ich in einem Café unsere Bestellung bezahlen wollte, stellte ich fest, dass meine Geldbörse, die ich wie meist in meiner linken, recht tiefen Jackentasche verstaut hatte, fehlte. Die musste während der enga-gierten Reinigungsaktion auf der rechten Seite ein Komplize herausge-stohlen haben. Woher er wusste, dass sie sich dort befand? Das kann ich nur vermuten: Kurz vor dem Ereignis war in Höhe eines Kioskes ein kleines Mädchen angelaufen gekommen, hatte mir einen 5 €-Schein hingehalten und gefragt, ob ich ihn wechseln könne. Bei dieser Gelegenheit habe ich meine Geldbörse herausgenommen und natürlich wieder in die Tasche zurückgesteckt. Das müssen die Täter wohl beobachtet haben. Vielleicht

war das Kind sogar von ihnen geschickt worden.

 

Ich kann Ihnen, Annette, nur zustimmen: Man kann nicht vorsichtig genug sein.

 

Herzliche Grüße sendet Ihnen

Meinhard Melzer

 

© Annette Traks